Postby me@work » Tue May 09, 2017 15:50
Dann versuchen wir's mal etwas detaillierter:
- Das BIOS des Mainboards (was auf der nicht abgebildeten Seite abzulesen ist) ist fuer die Initialisierung der Komponenten direkt des Mainboards zustaendig. Das ist an sich erst einmal nicht in der Lage, von gesteckten Karten zu booten.
- Deshalb haben auch boot-faehige Steckkarten ein BIOS, das einerseits deren Initialisierung uebernimmt bevor Treiber (im Betriebssystem) geladen werden, und andererseits eine Erweiterung fuer das Mainboard-BIOS darstellt, um von ebendieser Karte (bzw .daran angeschlossenen Geraeten) auch booten zu koennen.
- Wenn eine Steckkarte nicht zum Boot verwendet werden soll, dann braucht sie auch kein BIOS. D.h., man kann dies im Mainboard-BIOS-Setup-Utility fuer bestimmte Karten bei der PCI-Konfiguration deaktivieren.
- Die Firmware der Karte wird fuer den "laufenden Betrieb" benoetigt, und unterstuetzt den Treiber im geladenen Betriebssystem beim Zugriff auf die Hardware. In ganz speziellen Faellen kann auch der Treiber die Firmware komplett ersetzen.
- Das WebBIOS ist die Bezeichnung von FTS/LSI fuer das Konfigurationsutility des RAID-Controllers, das man per Ctrl-H waehrend der Bootphase aufrufen kann. Ein entsprechendes Konfigurationsutility bieten viele (i.A. bootfaehige) Controller, es ist aber nicht zwingend vorhanden. Seine Aufgaben koennen auch entsprechende Programme (neudeutsch: "Apps") im geladenen Betriebssystem uebernehmen.
Weil abschliessend diese ganzen Komponenten nicht vollstaendig unabhaengig voneinander arbeiten bzw. entwickelt werden, werden entsprechende "Packages" zusammengestellt, damit "alles zusammen passt". Grundsaetzlich ist es moeglich, einzelne dieser Komponenten separat auszutauschen (wobei eben auch unterschiedliche Versionsnummern der Einzelkomponenten resultieren koennen), es wird nur aeusserst selten auch praktiziert.
Im uebrigen ist auch die Relation "Mainboard-BIOS zu iRMC-Firmware" eine solche Abhaengigkeit.
Ich hoffe, das hilft so weiter...