Das Problem ist uralt und scheint von Fujitsu ignoriert zu werden: die automatische Update-Routine von Windows führt sowohl unter Win7 als auch unter Win10 zur Installation eines Grafik-Treibers aus 2015, der spätestens nach einem Neustart das CELSIUS H270 mit nVidia Quattro 770 M Grafikarte unmotiviert und ohne erkennbare Ursache einfach immer wieder nach einer ähnlichen Einschaltzeit mit einem Bluescreen abstürzen läßt. Die einzige stabil laufende Treiber-Version die ich finden konnte ist jedoch Version 8.15.11.8656 vom 29.07.2009, die übrigens unter Win7 Professional und Win10 Pro bislang klaglos ihren Dienst tut (zu finden über die Fujitsu Support Seite). Lediglich die Mehrbildschirmmodi lassen bei dieser alten Version zu wünschen übrig: den erweiterten Bildschirm mit einem weiteren HD-Bildschirm habe ich nicht hinbekommen.
Auch wenn die Workstation schon älter ist, ist ihre Geschwindigkeit mit einem Intel Core2 Extreme QX9300 @ 2,53 GHz und 8 GB RAM auch unter Windows 10 respektabel und durchaus vergleichbar mit einem i5 2520M und damit für viele Anwendungen mehr als schnell genug (Quelle: http://www.cpubenchmark.net und eigene Erfahrung mit Lenovo T520 mit 4 GB RAM). Ebenfalls genieße ich die hervorragende Auflösung von 1920x1200 Pixeln bei der Celsius Workstation. Somit möchte ich das H270 nicht zum alten Eisen stellen und auch unter Win10 weiter nutzen können.
Wie ich das Problem für mich lösen konnte:
Unter Win7 habe ich die automatischen Updates deaktiviert und lediglich das Herunterladen der Updates gestattet, nicht jedoch das automatische Installieren. So brauchte ich lediglich ein Auge darauf haben, daß der Grafikarten-Treiber nicht mit Updates versorgt wurde, indem ich vor der Installation der Updates speziell dieses Update mit der rechten Maustaste angeklickt und dann ausgeblendet habe. So hätte ich jederzeit die Möglichkeit gehabt, ein Update manuell durch entsprechendes Einblenden später dann doch installieren zu können.
Leider bietet Win10 diese Funktion nicht, sondern zwingt den Anwender, alle Updates zu installieren. Trotz mehrfacher Versuche meinerseits, irgendwie das Update des Grafikkarten-Treibers zu verhindern, hat Windows 10 letztendlich immer wieder gewonnen und dann plötzlich doch wieder den Treiber aus 2015 installiert, ohne mich danach zu fragen. Win10 hat lediglich per Sprechblase über das Update informiert. Auch ein manuelles Installieren der früheren Version über die Treiber-Eigenschaften der Grafikkarte (zu erreichen über den Geräte-Manager), bei der man explizit den Hinweis bekommt, man solle das nur tun, wenn der neue Treiber nicht funktioniere, hat Win10 nicht von einer erneuten Installation des "neueren" Treibers abgehalten. Für eine Professional-Version ein echt schwaches Bild; schließlich weiß ich was ich tue und warum.
Ich habe also tagelang wie ein Luchs aufgepasst, ob der Grafikkarten-Treiber ein Update bekam, um es dann VOR DEM NÄCHSTEN NEUSTART wieder rückgängig zu machen. Hilfreich war dabei eine eher versehentlich eingestellte Auflösung von 1280x1024 (oder ähnlich niedrig), die dazu führte, daß ich ähnlich wie beim TV links und rechts breite schwarze Ränder auf dem Bildschirm hatte und das Update sofort zu einer bildschirmfüllenden Ansicht führte.
Übrigens: vor dem nächsten Neustart hat das Update bei mir in keinem Fall zu einem Bluescreen geführt, was aber auch an meiner Reaktionsgeschwindigkeit gelegen haben kann. Denn zuvor hatte ich 2 mal das Update durchführen lassen und den geforderten Windows-Neustart durchgeführt, mit dem Ergebnis, daß der Bluescreen schneller kam als ich über Rechtsklick auf den Start-Button und Auswahl des Geräte-Managers die Eigenschaften der Grafikkarte aufrufen konnte, um das Update rückgängig zu machen. Deshalb habe ich inzwischen Win10 3mal installieren dürfen, um EINE lauffähige Version zu bekommen
Als bislang einzige Möglichkeit unter Windows 10 habe ich lediglich das komplette Deaktivieren aller Updates gefunden, worüber ich verständlicherweise nicht besonders glücklich bin, denn dann muß ich aus Sicherheitsgründen auch die Internet-Verbindung kappen. Und das tut dann doch früher oder später weh, auch wenn ich die Workstation im Wesentlichen für die Bearbeitung von Videos nutze und dabei eine Internet-Verbindung aus Sicherheitsgründen ohnehin nicht zu empfehlen ist.
Mein Weg hierzu war:
- Deaktivierung der Internet-Verbindung (WLAN per Schalter ausschalten)
- Rechts-Klick auf den Start-Button und Computer-Verwaltung aufrufen
- letzten Eintrag "Dienste und Anwendungen" ausklappen und "Dienste" auswählen
- beim Dienst "Windows Update" mit Rechtsklick die Eigenschaften aufrufen
- den Starttyp von "Manuell" auf "Deaktiviert" umstellen und mit "OK" oder "Übernehmen" bestätigen
Natürlich würde die Deaktivierung von WLAN (bzw. Internet) eigentlich reichen, da der neue Treiber aber definitiv auf der Festplatte gespeichert ist und Windows ihn jederzeit wieder "ausgraben" könnte, fühle ich mich bis auf weiteres so einfach besser
Ich hoffe zum einen, mit meiner Beschreibung Mut zum Wechsel auf Windows 10 gemacht zu haben und zum anderen stelle ich hier offen die Frage, ob nicht jemand in der Lage ist, den Treiber Version 8.15.11.8656 vom 29.07.2009 so zu modifizieren, daß Windows kein Update dafür mehr vorgeschlagen bekommt. Vielleicht lassen sich ja die Daten in der Firmware der Grafikkarte über einen Patch so modifizieren, daß nur noch der modifizierte Treiber 8.15 als gültig anerkannt wird. Dann bitte ich aber auch um eine Programmfunktion, die Modifikation wieder rückgängig machen zu können.
Zu guter Letzt hoffe ich natürlich immer noch, daß Fujitsu mit nVidia eine Lösung findet, und der neue und aktuelle Grafikarten-Treiber nicht mehr zum Absturz des Systems führt. Schließlich sind es beides rennomierte Firmen die diesen "schlechten Ruf" gar nicht nötig haben sollten
Natürlich freue ich mich auch über weiteres Feed-Back oder andere Lösungs-Vorschläge, denn mit meinem bin ich wirklich nicht glücklich..........